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Der Sparbrief als Geldanlage

Sparbrief
SparbriefDer Sparbrief ist ein festverzinsliches Wertpapier, welches von verschiedenen Kreditinstituten ausgegeben wird. Den Sparkassen-Kunden ist der Sparbrief auch als Sparkassenbrief bekannt und diese Form der Geldanlage steht für sehr hohe Sicherheit. Der Sparbrief stellt im Grunde eine Mischung zwischen einer Spareinlage auf der einen Seite und einem verzinslichen Wertpapier auf der anderen Seite dar. Es handelt sich beim Sparbrief um ein sehr sicheres Finanzprodukt, wobei die Anlagedauer je nach Bank verschieden sein kann. In der Regel haben die Sparbriefe eine Laufzeit zwischen vier und zehn Jahren, liegen also eindeutig im langfristigen Anlagebereich. Eine vorzeitige Rückgabe des Sparbriefes seitens des Anlegers ist normalerweise nicht möglich, der Sparbrief kann jedoch bis zu 100 Prozent beliehen werden. Bezüglich der Zinszahlung gibt es mehrere Varianten beim Sparbrief, die im Folgenden noch etwas näher erläutert werden. Sparbriefe werden nicht an der Börse gehandelt und besitzen somit in dem Sinne auch keinen Kurswert.


Die Vorteile der Sparbriefe
Wie nahezu jede Art von Geldanlage, so hat auch der Sparbrief einige Vor- und Nachteile. Der erste Vorteil ist sicherlich die sehr hohe Sicherheit des Produktes, denn beim Sparbrief besteht weder ein Zinsrisiko, noch ein Kurs- oder ein Währungsrisiko. Es besteht zwar vom Grundsatz her ein Emittentenrisiko, allerdings fallen auch Sparbriefe unter die Einlagensicherung, somit sind derzeit Kundeneinlagen bis mindestens 50.000 Euro auch in Sparbriefen geschützt. Allerdings muss man hier inzwischen als Anleger etwas aufpassen, denn einige Banken verkaufen inzwischen Sparbriefe mit einer so genannten Nachrangabrede. Das bedeutet, dass bei Insolvenz der Bank die Einlagensicherung nicht für diesen Sparbrief greift, da zunächst einmal erst alle anderen Gläubiger befriedigt werden.

Ein weiterer Vorteil des Sparbriefes ist, dass keine Kosten und Gebühren mit dem Kauf des Produktes verbunden sind. Für den Anleger ist der Erwerb und auch die spätere „Verwahrung“ des Sparbriefes also kostenlos, was heute bei weitem nicht selbstverständlich bei Geldanlagen ist. Ferner zeichnet sich der Sparbrief noch dadurch aus, dass die Zinsen für ein festverzinsliches Papier recht gut sind. Das hat natürlich in erster Linie damit zu tun, dass seitens des Kunden keine vorzeitige Verfügung des investierten Kapitals möglich ist, sodass die Bank das Geld vom Anleger auf jeden Fall für die volle Laufzeit des Sparbriefes zinsbringend verleihen kann. Die Möglichkeit des Beleihens des Sparbriefes ist auch ein Vorteil für den Anleger, denn in der Regel wird der Wert des Sparbriefs auch zu 100 Prozent als mögliche Sicherheit für ein Darlehen angesetzt.

Die Nachteile der Sparbriefe
Neben den erwähnten Vorteilen ist die Anlage in Sparbriefe aber auch mit Nachteilen verbunden. Ein erster Nachteil besteht für den Kunden natürlich in der recht langen Laufzeit des Sparbriefes und damit verbunden vor allen Dingen der Tatsache, dass keine vorzeitige Verfügung des investierten Kapitals möglich ist. Während man bei nahezu alle anderen Arten von Geldanlagen im „Notfall“ sein Kapital zurück erhält, sei es bei Spareinlagen, Aktien, Anleihen oder Fonds, kann man den Sparbrief höchstens beleihen, man müsste also ein Darlehen aufnehmen, wenn man das Kapital aus dem Sparbrief benötigt. Die Banken machen hier in der Regel auch keine Ausnahmen, wie beispielsweise beim Termingeld, wo man mitunter auch schon einmal vor Fälligkeit sein Kapital zurück erhalten kann.

Der zweite Nachteil des Sparbriefes besteht in der vergleichsweise geringen Rendite, wenn man diese mit anderen Produkten vergleicht, die man als langfristiges Investment nutzen kann. Zwar sind die Zinsen beim Sparbrief im Vergleich zu anderen festverzinslichen Finanzprodukten recht gut, was durch die lange Laufzeit begründet ist. Vergleicht man die Rendite des Sparbriefes hingegen mit der durchschnittlichen Rendite von Fonds oder Aktien, ist diese natürlich relativ gering. Auf der anderen Seite ist dieser Vergleich natürlich insofern nicht ganz richtig, als dass der Sparbrief eben ein sehr sicheres Produkt ist, was sich immer negativ auf die Rendite auswirkt.



Varianten des Sparbriefs
Beim Sparbrief gibt es insofern verschiedene Formate bzw. unterschiedliche Varianten, als dass es verschiedene Arten der Zinszahlung gibt bzw. die Zahlung der Zinsen an unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindet. Ferner kann man auch Sparbriefe unterscheiden, die während der gesamten Laufzeit den gleichen Zinssatz pro Jahr haben, während man bei anderen Sparbriefen eine Zinstreppe vorfindet. Das bedeutet konkret, der Anleger erhält mit jedem weiteren Laufzeitjahr einen etwas höheren Zinssatz als zuvor. Vom Zeitpunkt der Zinszahlung her unterscheidet man drei Sparbriefformate, nämlich den normal verzinslichen Sparbrief, den abgezinsten und den aufgezinsten Sparbrief. Von der Höhe der Zinsen unterscheidet sich die Format in de Regel nicht, zumindest kann man dazu keine pauschale Aussage treffen. Der Unterschied liegt lediglich darin, wann die Zahlung der Zinsen stattfindet.

Beim normal verzinslichen Sparbrief ist es so, dass die Zinsen einmal jährlich gutgeschrieben werden, in der Regel auf einem separaten Sparkonto oder dem Girokonto des Anlegers. Beim aufgezinsten Sparbrief werden die Zinsen während der Laufzeit nicht ausgeschüttet bzw. gutgeschrieben, sondern angesammelt und am Fälligkeitstag zusammen mit dem Kapital in einer Summe gezahlt. Beim abgezinsten Sparbrief ist es so, dass die Zinsen in der Form gutgeschrieben werden, dass der Anleger und Käufer des Sparbriefes einen verminderten Kapitalbetrag zahlen muss. Das bedeutet, um einen Sparbrief über zum Beispiel 50.000 Euro erwerben zu können muss der Anleger nur 43.000 Euro zahlen, die Differenz ist dann quasi der Zinsertrag.

Fazit
Ein Sparbrief als Geldanlage ist in erster Linie für Anleger geeignet, die ihr Geld sicher und längerfristig investieren möchte, wobei die Verfügbarkeit im Grunde keine Rolle spielen darf. Man sollte also relativ sicher sein, dass Kapital bis zur Fälligkeit nicht anderweitig zu benötigen. Im Notfall kann der Sparbrief zwar beliehen werden und man erhält ein Darlehen, welches aber natürlich Kosten verursacht und die Rendite des Sparbriefes somit „auffrisst“. Nicht geeignet ist der Sparbrief für Anleger, die eine recht hohe Rendite erwarten und dazu auch bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen, oder für Anleger, die täglich oder in kurzen Zeiträumen über ihr Kapital verfügen können möchten.

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