EURIBOR
EURIBOR ist die Abkürzung zu Euro InterBank Offered Rate. Dabei handelt es sich um den Zinssatzsatz im Interbankengeschäft, der für Termingelder berechnet wird. Die Währung ist Euro. Im Zusammenhang mit dessen Einführung wurde er als weitere Möglichkeit neben dem LIBOR 1999 im Januar eingesetzt. Gleichzeitig hat er den FIBOR in Deutschland ersetzt, was ausgeschrieben Frankfurt Interbank Offered Rate bedeutet.
Der EURIBOR dient als Referenzzinssatz bei verschiedenen Anlageprodukten und bei Krediten. Er wird wöchentlich ermittelt. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird er von Monat 1 bis zum letzten Monat berücksichtigt. Jeden Tag werden von bis zu 43 Kreditinstituten, unter denen sich zehn deutsche Banken befinden die Briefsätze als Angebotssätze an einen Anbieter von Informationen. Dies geschieht genau gegen 11:00 Uhr Brüsseler Zeit. Vom Informationsanbieter werden daraufhin die Durchschnittssätze ermittelt und auf Reuters mit drei Stellen nach dem Komma veröffentlicht.
Bei der EURIBOR-Berechnung werden die 13 Banken mit dem niedrigsten und mit dem höchsten Zinsangebot vernachlässigt, damit sie nicht den Marktwert beeinträchtigen. In der Tageszeitung kann im Wirtschaftsteil täglich der EURIBOR nachgelesen werden. Er dient als Verhandlungsbasis für kurzfristige Kredite.
Weiterhin liefert er für die Anlage von Festgeld zuverlässige Informationen. Dadurch können Kunden mit ihrer Bank sicher verhandeln, wenn es um die Festgeldzinssatz-Höhe geht. Die Banken berechnen einen Aufschlag von 0,5 bis zwei Prozentpunkten über EURIBOR, wenn sie das so genannte Eurogeld für ein, zwei, drei oder sechs Monate verleihen.
Außerdem spielt der EURIBOR bei Swaps und bei variabel verzinslichen Anleihen häufig als Referenzzins eine große Rolle. Mit Hilfe eines Swaps werden Zahlungsströme ausgetauscht. Dazu gibt es eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten, die als Vertragspartner die Cash Flows austauschen. In diesem Vertrag werden die Berechnungen der Zahlungen definiert und der Zeitpunkt, zu dem sie fließen sollen.